Nachdem Michael Platzer die Abnahme gemacht hatte, war es leider schon zu spät um noch eine Einweisungsrunde zu drehen. Den eigenen Flieger in der Luft zu sehen war natürlich schon ein unvergesslicher Moment. Aber wir waren natürlich "spitz wie Nachbars Lumpi" endlich selber in der Kiste zu sitzen. Schließlich hatten wir 1,5 Jahre Vollgasbasteln hinter uns und keiner von uns hatte je zuvor in einem Kiebitz gesessen.
Also Telefon in die Hand und unseren Fluglehrer angerufen. Trotz seines vollen Terminplans machte Gerd es möglich und kam vorbei. Ich hatte die große Ehre und flog zuerst eine Platzrunde mit ihm. Das Fliegen war zwar ziemlich geil, aber wir konnten uns untereinander nicht verständigen. Am Boden funktionierte das Intercom vorher tadellos, in der Luft war kein Wort zu verstehen. Wir brachen die Einweisung also ab.
Na ja, wenigstens kurz mal Kiebitz gefühlt... Mit neuen Headsets von Beyerdynamic und entsprechender Mikroanpassung funktioniert die Unterhaltung intern und auch mit dem Turm jetzt perfekt.Wir, immer noch heiß auf´s Fliegen, und Gerd (der Lieblingsfluglehrer..:-)weil einziger) war in Urlaub. Grrr.....
Dankenswerterweise ist Klaus, Kiebitzflieger aus Oerlinghausen, eingesprungen und hat Axel eine ordentliche Einweisung verpasst. Dieser hat dann Bodo und mich in die Geheimnisse des Kiebitzfliegens eingeweiht.Die ersten Flüge waren durchaus als abenteuerlich zu bezeichnen. Permanent wurden alle Instrumente gescannt und ständig wanderte der Blick über alle Teile, die vom Cockpit aus zu sehen waren.
Nach etlichen Platzrunden und Flügen in der näheren Umgebung ging es dann das erste Mal in die weite Welt hinaus nach Nienburg (EDXI) Vor lauter Aufregung hatten wir natürlich keine Fotomaschine mit. Aber es hat ungefähr so ausgesehen
Wir sind auf 4000 ft gestiegen und waren dann ON TOP über einer aufgelockerten Wolkenschicht. Das - genau das war der Moment für den wir die ganze Arbeit gemacht hatten. Ein unbeschreiblicher Ausblick und das erste Mal das Gefühl von Genuss und Zufriedenheit.
In Nienburg sind wir dann ganz ordentlich gelandet und haben dort einen gründlichen Check gemacht. Ganz anders als bei unseren Platzrunden hatten wir diesmal keine Schrauben verloren...:-)Wir haben dann noch kurz mit einigen Fliegern am Platz geschnackt und sind dann wieder in Rtg. Porta gestartet. Mit etwas Gegenwind ist Kiebitzfliegen eine echte Zeitreise...aber noch nie zuvor habe ich den Spruch "Der Weg ist das Ziel!" ( Konfuzius* 551 v. Chr. - 479 v. Chr.) passender empfunden.