Endlich ausgehärtet...Jetzt kommt der große Moment
Geschafft! Es hat funktioniert, mit nur 3 Teilen lässt sich das Tankoberteil zusammenbauen.
Heute ist Sonntag und wir wollten eigentlich nur kurz mal sehen wie die Form geworden ist.
Aber die Neugier ...
...mit Acrylat müsste sich die Form doch abdichten lassen, oder? Axel zieht noch schnell seine "Sonntagsklamottenschutzschürze" an (vorweg - genutzt hats nichts...) Dann schnell mal alle Kanten mit Acrylat eingeschmiert. Es passiert was passieren musste...unsere Acrylatpresse ist absolut nicht aufzufinden, also in der Not geht auch ein Hammerstiel... aber nicht lange! Ergebnis und Siegerehrung: Das meiste Acylat kommt hinten aus der Tube und Axel saut sich von oben bis unten ein..:-)
Übrigens eine sehr anschauliche Demonstration von Kontaktinfektionswegen... Man glaubt ja gar nicht wo man das braune Zeug überall wieder findet....
Damit die Form dem Wasserdruck von ca. 60l standhält müssen noch schnell einige Verschraubungen gesetzt werden.... Kurzum der Nachmittag war gelaufen.
Die Füllung war dann nur noch Formsache. Sehr beeindruckend ist dann doch das Gewicht des gefüllten Tanks. Auch wenn der Sprit nacher etwas leichter ist, muss das folgende Bauteil doch eine ordentliche Stabilität aufweisen.
Auch beeindruckend....60l ausgeschüttet! Das sollte mit Benzin nicht passieren. Dieser Anblick bestätigte uns in dem Vorhaben den Tank mit einer zusätzlichen Lage Aramidgewebe zu bauen. Aramid verhindert den Bruch des Bauteils, bzw.der Fasern. So würde bei einem Crash der Tank zwar zerstört, aber der Inhalt könnte ich nicht in Gänze ergiessen, sondern würde "nur" durchsickern. Wir hoffen mal, dass wir diese Funktion niemals ausprobieren müssen.
Auch keine wirkliche Freude... Das Aramidgewebe lässt sich trotz guter Schere nur widerwillig kleinkriegen.
Der mehrlagige Gewebeaufbau dauert seine Zeit.
Bis alle 3 Einzelteile endlich in den Temperofen konnten waren 5 Stunden konzentrierter Arbeit vergangen. Zu zweit!
War auch ein schöner 2.Advent...:-( Aber es ist ja alles freiwillig.
Übrigens... was auf den ersten Blick aussieht wie ein Margarinebecher - ist auch einer....:-)
Allerdings befinden sich in ihm auch einige Gewebelagen. Hieraus entsteht wieder ein kleiner Minitank. Zum einen um die Aushärtung des Harzes zu kontrollieren und zum anderen um Langzeitwirkungen im Auge behalten zu können.
Nach intensiver Beratung mit unserem Harzlieferanten haben wir uns entschlossen, die innere Lage aus einem Vinylesther Harz zu machen.
Der Hersteller garantiert, dass 95%iger Ethanol zu 100% dauerhaft gehalten wird. Da sollten unsere "E10 Sorgen" keine mehr sein.
Alle Nahtstellen sind gut zu erreichen. Mit Hilfe von Abreisgewebe wird ein gute Verklebung gewährleistet.
Aufgrund der vielen Kanten und Rundungen ist das Oberteil sehr stabil.
Die Anschlüsse sind vielfältig. 2 Auslässe, Drainventil, Rücklauf, Entlüftung, usw.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, der Kraftstoffbehälter ist ein ziemlich komplexes System und die Anforderungen der Bauvorschriften vielfältig.
Zum Beispiel ist die Größe des Sumpfes genau definiert, ebenso muss er einer Druckprüfung standhalten. Statische Aufladungen müssen abgeleitet werden, usw.
Hier fräsen wir gerade eine Form für den Tankeinfüllstutzen...
...und hier ist sie bereits fertig zum laminieren...
...so sieht das fertige Teil aus.
Die Aufnahme für den Tankstutzen ist relativ massiv laminiert und sie wird ebenso massiv in den Tank geharzt. Dies ist erforderlich, da beim Tanken mit der Zapfpistole ein nicht unerheblicher Hebel in Aktion tritt.
Ziel ist es die Zapfpistole einführen zu können und erst nach der automatischen Abschaltung wieder in die Hand zu nehmen. Das ist bei den dünnwandigen Alutanks häufig nicht möglich, da sich dann die gesamte Außenhaut verbeult.
Ein kleines Loch mit großer Wirkung. Evtl. eintretendes Wasser kann hierdurch direkt abgeleitet werden.
Die fertige Einbauposition.
Ein Blick ins Innere. Hier sind die Tankentlüftung (langes Röhrchen) und die Drainage noch einmal gut zu erkennen.
Ein anderer Tank und ein anderer Tankverschluss. Für einen Kollegen bauen wir einen Tank fertig, die Teile waren schon vorhanden. In der Ausführung ist der Tankverschluss gut gemacht und auch vom Gewicht nur schwer zu schlagen. Aus meiner Sicht hat er allerdings 2 wesentliche Nachteile. Erstens ist der Deckel nicht fest mit dem Tank verbunden, was zweifelsohne irgendwann ein Vergessen, Runterfallen oder eine Suche nach dem Teil erwarten lässt.
Zweitens und erheblich unschöner ist, dass der Regen welcher sich zwischen Deckel und Tanköffung sammelt unweigerlich beim Öffnen des Tanks hinein läuft. Ein regelmäßiges Drainen ist obligatorisch. In diesem konkreten Fall wird ein Einspritzer mit dem Sprit versorgt. Da befindet sich das Benzin in ständigem Rundlauf und geringe Wasseranteile werden mit zerstäubt und verbrannt. Natürlich funktioniert das nur für kleinste Mengen....
Beim von uns favorisierten BMW Tankverschluss läuft bei einem starken Regenschauer natürlich auch Wasser zwischen Deckel und Tanköffnung, dieses wird allerdings direkt über eine integrierte Drainage nach außen geführt. Weiter gibt es eine Reihe von Vorteilen, so ist die Tankentlüftung bereits eingebaut, der Deckel fest mit dem Tank verbunden und der Schlüssel wird nur zum Öffnen benötigt.